Warum Religion?

Eine fundierte theologische Ausbildung ist eines der ältesten Ziele des Seminars. Seminarist*innen werden im Religionsunterricht mit den Grundlagen des christlichen Glaubens, aber auch mit anderen Religionen und philosophischen Traditionen vertraut gemacht.

Darüber hinaus werden sie dazu angeregt, sich mit dem erarbeiteten Wissen produktiv und kritisch auseinanderzusetzen: Stimmt das so für mich? Welche Werte sind mir wichtig? Wie passt das in mein Leben?

Unser Anspruch ist es, die Jugendlichen auf ihrem individuellen Weg so zu begleiten, dass sie einerseits religiös sprachfähig werden und andererseits in der Lage sind, verantwortungsbewusste Entscheidungen zu treffen.

Dabei stehen ihnen die theologischen Repetent*innen als im christlichen Glauben verwurzelte Gesprächspartner*innen in- und außerhalb des Religionsunterrichts zur Seite.

Was macht Religion am Seminar besonders?

Evangelische Religion ist am Seminar ein ganz normales Unterrichtsfach wie an jedem anderen Gymnasium. Besonders wird Religion hier durch die Verknüpfung mit den anderen Fächern, die sich unter anderem durch die enge Zusammenarbeit mit den verschiedenen Lehrkräften anderer Fächer ergibt:

Wie versteht die griechische Philosophie „Weisheit“ und was stellt sich die Bibel darunter vor? Wie kann Musik zur Sprache bringen, woran Theologie kläglich scheitert? Was hat es mit dem Rendezvous von Glaube und Physik in der Quantenmechanik auf sich?

Zusätzlich eröffnet das Seminar zu unterschiedlichen Zeiten an wunderschönen Orten Räume, in denen Glaube erlebbar wird: Ob bei gemeinsamen Andachten und Gottesdiensten, den vielen Höhepunkten im Schuljahr oder ganz einfach beim gemeinsamen Gebet vor dem Essen: Wir leben gemeinsam, wovon sonst im Religionsunterricht nur geredet wird.

Was bedeutet das für dich konkret?

Die Klassen 9 und 10 haben am Seminar jeweils zwei Stunden evangelische Religion pro Woche, in der Oberstufe wird jedes Jahr garantiert die Möglichkeit angeboten, evangelische Religion als Schwerpunkt zu wählen. Was du glaubst, bleibt dabei deine Sache – im Internatsalltag gibt es aber vielfältige Angebote, den eigenen Glauben zu leben. Hier einige Beispiele:

Sonntags um 21 Uhr gestalten die theologischen Repetent*innen in Zusammenarbeit mit Seminarist*innen und anderen Lehrkräften Andachten und Gottesdienste, die vor der beeindruckenden Kulisse des Klosters zum Kraft tanken einladen.

Das Semijahr ist darüber hinaus von verschiedenen Höhepunkten geprägt, die wir als Seminar teilweise gemeinsam mit der Kirchengemeinde Maulbronn feiern: Ob beim stimmungsvollen Semi-Weihnachtsgottesdienst, dem Kreuzweg der Jugend, dem Buß- und Bettag, dem Klostertag oder dem „Prüfungssegen“ vor der heißen Klausurenphase: Hier werden Gemeinschaft und Glaube spürbar.