Eine ganze Viertelstunde

Eine ganze Viertelstunde - Bericht vom Konzert der Promo 19/23

Was wurde nicht alles gegrübelt ob des rätselhaften Titels, das die Plakate zierte, mit welchen die zwölfte Klasse des Evangelischen Seminars in den letzten Wochen für ihr traditionelles Abschlusskonzert warb. „Eine ganze Viertelstunde“, so hieß das diesjährige Programm. Zu Beginn des Konzertes am vergangenen Samstag wurde schnell klar, wobei es sich dabei handeln sollte: Die große, Pause, am Seminar „Geier“ genannt, dauert eine Viertelstunde und wird durch die lautstarke Ankündigung durch eine Lehrkraft in der Regel pünktlich beendet. Das bedeutet allerdings nicht das tatsächliche Ende dieser so wichtigen fünfzehn Minuten, in denen sich, so viel hat man nach den entsprechenden Erläuterungen durch die Promotion verstanden, nahezu alles Wichtige ereignet, was die Seminarist*Innen aktuell bewegt. So findet ein allgemeiner Austausch statt, darüber hinaus aber auch gegenseitiges Trösten, Zureden, Ermuntern, Aufbauen, Anteilnehmen, Lachen, Stärken, Auffangen…eben alles, was ein soziales Miteinander auszeichnet und lebenswert macht. Aus diesem Grund scheint es naheliegend, die Viertelstunde möglichst lange auszudehnen, am liebsten solange, bis daraus zwanzig Minuten geworden sind.

Der „Geier“ war es also, diese so wichtige Zäsur im Schulalltag, den die Promotion mit ihrem vielseitigen Programm musikalisch abbildete, und dieses war für die Zuhörenden ebenso kurzweilig und viel zu schnell vergangen, wie es die große Pause für die Schülerinnen und Schüler ist. Dargeboten wurden unterschiedlichste Arrangements, darunter „Tears in Heaven“ von Eric Clapton, „Don’t worry, be happy“ von Bobby McFerrin, „Vois sur ton chemin“ aus dem Film „Die Kinder des Monsieur Mathieu“ sowie ein von einer Seminaristin komponiertes Stück, „An die Liebe“. Die Darbietungen waren überaus gelungen und authentisch und dem Publikum in der nahezu vollen Winterkirche des Seminars wurde deutlich bewusst, dass sich wieder einmal eine Promotion langsam aber sicher ihrem Abschluss nähert. Aber da dieser erst im Sommer ansteht, lässt sich auch der damit verbundene Abschied, ähnlich wie der „Geier“, noch etwas hinauszögern…Liebe Promo 19/23: Vielen Dank für das wunderbare Konzert und die vielen schönen, heiteren Momente!


Zwei Schulen, ein Seminar

Zwei Schulen, ein Seminar

Von Sonntag, den 12. bis zum Dienstag, den 14. Februar fand ein Austausch zwischen den beiden Evangelischen Seminaren des Landes Baden-Württemberg statt: Die 9. Klasse des Evangelischen Seminars Blaubeuren besuchte das hiesige Seminar in Maulbronn und die Maulbronner 10. Klasse fuhr nach Blaubeuren.

Der Austausch, der bereits zum vierten Mal erfolgte, dient dazu, dass sich sowohl Schüler:innen als auch Lehrer:innen der beiden „Schwesterschulen“ kennenlernen, auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufmerksam werden, voneinander und miteinander lernen. Die gegenseitigen Besuche bilden das Profil der Seminare ab und sind entsprechend vielfältig gestaltet: Im Unterricht hat man gemeinsam musiziert, Textpassagen aus dem Neuen Testament aus der Originalsprache, dem Altgriechischen, übersetzt und sich inhaltlich mit den Textaussagen auseinandergesetzt. Im Internatsbetrieb haben die Schüler:innen die Routinen des anderen kennengelernt, konnten bei Spieleabenden oder Ausflügen Spaß haben und sich in Andachten begegnen.

Da zweieinhalb Tage viel zu kurz sind, um das Leben an den beiden Seminaren kennenzulernen, wird der Austausch im nächsten Jahr weitergeführt. Und nach der innigen Verabschiedung vor der Abfahrt zu urteilen, müsste der Austausch auch im nächsten Jahr ein Erfolg werden.