Studienfahrt nach Griechenland vom 18. - 31.05.2023
ἀνὴρ ἔννους τὰ καινὰ τοῖς πάλαι τεκμαίρεται – ein vernunftbegabter Mensch misst das Neue an Vergangenem (Οἰδίπους τύραννος 915)
Im Gepäck den Vers aus Sophokles‘ Oedipus Rex brechen wir als Seminar zum ersten Mal wieder nach 2018 Richtung Griechenland auf. Neuartig dieses Mal: Drei Promotionen sind dabei (21/25, 20/24 und 19/23), die die Orte, von denen im Griechischunterricht immerwährend die Rede ist, erleben werden.
Die verheerenden Überschwemmungen in Norditalien und die sich daraus ergebenden Straßensperrungen sorgen am Beginn der Reise dafür, dass wir es nur im letzten Moment auf die Fähre schaffen. An Bord fällt dann aber schnell die Anspannung ab und wir nehmen die Ruhepause nur zu gerne an. Gestärkt stehen wir dann am nächsten Mittag vor „der Eiche“ im Orakelheiligtum in Dodona und versuchen das Treiben in der Antike in situ nachzuempfinden. Eine Weissagung darüber, was uns in Griechenland erwartet, erhalten wir nicht, und es wäre auch schade, wenn Zeus vorweggenommen hätte, dass wir gemeinsam im Metamorphosis-Kloster in Meteora den Auferstehungshymnus singen, am Kap Sounion in die untergehende Sonne schauen, im Epidauros-Theater unserer Theater-AG eine Szene aus der Antigone des Sophokles spielen sehen, in Tolo im Meer schwimmen, in den Stadien in Nemea und Olympia Wettläufe veranstalten würden.
Diese selektiv genannten Erlebnisse während der Griechenlandfahrt spiegeln nur sehr bruchstückhaft das, was wir als Gruppe gelernt haben: aufeinander zu vertrauen und Rücksicht nehmen, sich miteinander und aneinander zu erfreuen, sich über Schönes auszutauschen und dieses zu beurteilen, schließlich dankbar dafür zu sein, dass wir Anteil an solch einem Angebot hatten. Es waren vierzehn intensive Tage, die keiner von uns je vergessen wird!