Flüchtling oder Fachkraft?
Flüchtling oder Fachkraft?
Um es gleich vorwegzunehmen. Weder die „Flüchtlingskrise“ noch das Problem des Fachkräftemangels konnte an diesem Abend gelöst werden, als rund 20 Seminaristinnen und Seminaristen im Rahmen der Politik-AG mit Bürgermeister a.D. Andreas Felchle rund um das Thema Migration und Integration diskutierten.
Felchle outete sich als leidenschaftlicher Fan des Grundgesetzes und der Europäischen Integration und stellte die Menschenwürde und ein christlich geprägtes Menschenbild als Maxime seines Handelns als Bürgermeister dar. Gleichwohl habe es auch in Maulbronn Konflikte im Zusammenhang mit der Unterbringung der Flüchtlinge gegeben. Er sehe auch Probleme, wenn Parallelgesellschaften entstehen und folgert daraus, dass eine erfolgreiche Integration immer voraussetzt, dass beide Seiten – die Gesellschaft und die zu integrierenden Menschen – sich bemühen.
Beispielhaft konnten das die Schülerinnen und Schüler an der Migrationsgeschichte ihrer Mitschülerin Anna sehen, die erst vor zwei Jahren aus der Ukraine nach Deutschland kam und von ihren ersten Erfahrungen in Deutschland berichtete, als sie noch kein Deutsch verstand. Das schnelle erlernen der Landessprache sieht sie als wichtigste Voraussetzung für ihre erfolgreiche und schnelle Integration.
Emotional wurde die Diskussion dann gegen Ende, als sich Felchle und auch die diskutierenden Schüler besorgt äußerten angesichts der hohen Zustimmungswerte für rechtsextreme und populistische Parteien.
Für den Initiator des Abends Matthias Leeflang bleibt trotz düsterer Prognosen aber ein positives Fazit: Wenn Jugendliche engagiert über verschiedene politische und gesellschaftliche Themen diskutieren, dann stärkt das die Demokratie. Von Politikverdrossenheit war am Mittwochabend im Großen Hörsaal des Seminars Maulbronn jedenfalls wenig zu spüren.
Religion - Fluch und Segen
Thementag Evangelische Religion: „Religion - Fluch und Segen“
Am Freitag, 8. November fand der Thementag Evangelische Religion für Leistungskurse bei uns am Seminar statt. Unter dem Titel „Religion – Fluch und Segen“ setzten sich unsere Semis gemeinsam mit Schüler*innen vom Friedrich-Abel-Gymnasium Vaihingen/Enz und vom Salzachgymnasium Maulbronn mit destruktiven und lebensförderlichen Seiten von Religion auseinander. Dazu hatten wir zwei promovierte Referent*innen der Universitäten Heidelberg und Tübingen zu Gast, die unseren Thementag mit spannenden Vorträgen zu ihren Forschungsarbeiten bereicherten.
Neben dem inhaltlichen Schwerpunkt war auch fürs leibliche Wohl bestens gesorgt und in der Mittagspause führten unsere Semis die Gäste durchs Haus, was bei unseren Besucher*innen Begeisterung und Staunen auslöste. Am Ende stand noch eine gemeinsame Andacht im Chorgestühl unter dem passenden Bibelwort (Römer 12,21): „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“
Was für ein Zwölferkonzert!
Unser Zwölferkonzert
Unter dem selbstgewählten Motto Wellen der Erinnerung nahmen die Zwölfer:innen der Promotion 21/25 des Evangelischen Seminars alle anwesenden Gäste am Samstag, den 12. Oktober auf eine musikalische Fährfahrt in der Winterkirche des Klosters mit. Als Kapitän:innen fungierten die drei Chorleiter:innen der Klasse, die gekonnt auf dem Meer der Pop- und Gospelmusik durch ihr eigenes Seminarleben lotsten. Begleitet von selbst verfassten literarischen Beiträgen wurden die Wellen des Lebens und Lernens der Promo 21/25 am Seminar genommen und auf herzerwärmende Weise den Passagieren der Fahrt präsentiert.
Was es bedeutet, eigenständig ein Konzertprogramm auf die Beine zu stellen, monatelang zu proben, sich einem Publikum zu stellen und als Klasse miteinander zu musizieren, das haben die Zwölfer:innen auf eindrückliche Weise vorgemacht und damit die Passagiere ihrer Seminarreise begeistert. Danke für die gute Fahrt auf euren Wellen der Erinnerung!
50 Jahre Mädchen am Seminar Blaubeuren
50 Jahre Mädchen am Evangelischen Seminar Blaubeuren
Am Freitag, den 11. Oktober gab es für die Evangelischen Seminare Württembergs etwas zu feiern: 1974 wurden am Evangelischen Seminar Blaubeuren erstmals Mädchen aufgenommen. Aus diesem Anlass wurde Blaubeuren zum großen Treffpunkt. Nahezu das gesamte Evangelische Seminar Maulbronn, Zeitzeuginnen der ersten Promotion, Semis verschiedener Generationen und Vertreter:innen der Seminarstiftung begaben sich auf die Reise. Ziel der Veranstaltung war es, sich dem Thema sowohl wissenschaftlich zu nähern, um nach dem Blick in die Vergangenheit nach vorne zu schauen, als auch Raum zum Austausch zu bieten.
Die Vorsitzende des Vorstands der Schulstiftung, Oberkirchenrätin Carmen Rivuzumwami, legte gleich zu Beginn des Festakts den Finger in die Wunde und wies darauf hin, dass sich das protestantische Potential in Bezug auf die Gleichberechtigung leider erst Jahrhunderte später vollendete. Es sei aber umso besser, so Rivuzumwami, dass sich dies, wenn auch verspätet, verändert habe und ein Geist des Miteinanders in Vielfalt die heutigen Seminare durchziehe.
Die gesellschaftlichen Entwicklungen Ende der sechziger Jahre erläuterte in ihrem erhellenden Vortrag die Pfarrerin und Historikerin Dr. Karin Oehlmann. Sie zeigte auf, dass sowohl die sinkenden Zahlen in den Seminaren als auch die damals geplante Reform der Bildungslandschaft, die in der Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystems bestand, dazu führten, dass die Aufnahme von Mädchen in die Seminare als konstruktivste Maßnahme gesehen wurde, um die Evangelischen Seminare vor einem drohenden Niedergang zu bewahren. Dass mit der ersten Seminaristin, Hermine Müller, im Jahr 1969 im Seminar Schöntal eine Katholikin aufgenommen wurde, ist hierbei ein amüsantes Detail.
Auf großes Interesse stieß anschließend das Gespräch mit Hannelore Bohner, Barbara Hinzpeter und Cornelia Bossert – drei Seminaristinnen, die noch vor der Öffnung Blaubeurens für Mädchen 1971 in das Seminar Schöntal gekommen waren. Dass ihnen eine aufregende Welt in den Seminaren eröffnet wurde, die sie zum ersten Mal als Mädchen zusammen mit ihren neuen Klassenkameraden erkunden konnten, berichtete auch die Regionalbischöfin im Sprengel Hildesheim-Göttingen, Dr. Adelheid Ruck-Schröder. Ein Punkt, der alle Seminaristinnen miteinander verband – darunter auch die Jüngste unter ihnen, Theresa Löhr (Abi 2024) – bestand darin, dass ihnen von ihren Lehrer:innen an den Evangelischen Seminaren Welten erschlossen wurden, wofür sie alle dankbar sind.
Gelegenheit sich über die geäußerten und die eigenen Erfahrungen an den Seminaren auszutauschen, bot sich anschließend allen Anwesenden. Mit zwei gemeinsam gesungenen Liedern der Chöre der beiden Seminare Maulbronn und Blaubeuren ging es über zu einer Andacht in der ehemaligen Laienkirche, in der alle Gäste der Feier die wohltuende Gemeinschaft in den Seminaren erfahren durften.
Einladung zum 12er-Konzert
Einladung zum 12er-Konzert
Unter dem Motto Wellen voller Erinnerungen geben unsere aktuellen Zwölfer:innen der Promo 21/25 ein Konzert, das von einem bunten musikalischen Programm bis hin zu exklusiven Einblicken in das Seminarleben reicht. Das Konzert wird eigenständig von den Semis konzipiert, organisiert und durchgeführt.
Lassen Sie sich überraschen!
Wir freuen uns auf Ihren Besuch am 12.10.2024 um 17 Uhr in der Winterkirche des Klosters Maulbronn!
Der Eintritt ist frei.
Auf in den Wald!
Auf in den Wald!
Am vergangenen Sonntag machte sich eine Gruppe Semis aus allen Promos und ein paar Ehemalige mit Frau Riethmüller und Frau Karmrodt gemeinsam auf den Weg in die Wälder Maulbronns. Auf bequemen Schotterpfaden, aber auch durch Matsch, Brennnesseln, über und unter Baumstämmen hindurch erlebten wir so manches Abenteuer auf dem Weg zum geheimnisvollen Aussichtspunkt Reichshaldener Köpfle.
Gestärkt durch Kekse und Saft ging es anschließend wieder heimwärts nach Maulbronn. Das war eine gute Zeit mit guten Gesprächen, lautstarkem Mitsingen bei Lieblingshits und vielen kleinen Naturerlebnissen. Das machen wir mal wieder!
Erlebnistage der Klasse 9
Erlebnistage der Klasse 9
Nach den ersten drei Tagen am Semi standen für uns 9er samt Klassenlehrerteam zwei Erlebnistage an. Diese starteten gleich aktiv mit einer kurzweiligen Wanderung vom Seminar Maulbronn zum Füllmenbacher Hof, wo uns zwei Erlebnispädagoginnen herzlich begrüßten. Nach einer kurzen Verschnaufpause, bei der die meisten schon ihr Lunchpaket verzehrten, legten wir direkt mit der ersten Aktivität los. Im Laufe des Tages lernten wir uns bei verschiedenen Spielen immer besser kennen. Dank der Reflexionsrunden erkannten wir auch, was es braucht, damit eine Gemeinschaft gut funktioniert, und haben gleich begonnen, daran zu arbeiten. Gemeinsam haben wir es immer geschafft, die unterschiedlichen uns gestellten Herausforderungen zu meistern. Nach dem selbstgekochten Abendessen haben wir schließlich am Lagerfeuer bei Mondschein mit Stockbrot und Smores den Abend des ersten Tages ausklingen lassen.
Am nächsten Morgen hieß es nach einem lebhaften Frühstück, die nächste Herausforderung zu bewältigen: das Haus so zu hinterlassen, als seien wir nie da gewesen. Nachdem wir das -aus unserer Sicht- geschafft haben, durften wir jetzt unseren Teamgeist und unsere Kletterkünste im Kletterwald Illingen auf die Probe stellen. Nach einer Einführung in die Ausrüstung konnten wir in Kleingruppen die unterschiedlichen Routen erkunden und über uns selbst hinauswachsen. Aus den Höhen der Baumwipfel zurückgekehrt begrüßten uns auf dem Klosterhof wieder die Semis der zwölften Klasse, die sich ein tolles Willkommensprogramm für uns ausgedacht hatten.
Willkommen zum neuen Schuljahr!
Schulbeginn am Evangelischen Seminar Maulbronn
Das neue Schuljahr hat begonnen und somit kommen auch die immer wiederkehrenden Fragen, die damit verbunden sind, auf: Wie wird mein Stundenplan aussehen, welche Lehrkraft habe ich in meinem Lieblingsfach, wie wird das Klassenklima dieses Jahr? Am Seminar, das ein allgemeinbildendes Gymnasium mit Internat ist, müsste man die Fragen hinzufügen: Wie werde ich mich mit meinem Zimmerpartner oder meiner Zimmerpartnerin verstehen, werde ich Heimweh haben, wird das Essen des Küchenteams genauso gut wie das Essen daheim schmecken? Dass die Antworten auf all diese Fragen im Laufe des Schuljahres möglichst positiv ausfallen, dafür haben wir als Evangelisches Seminar im Vorfeld des Schulbeginns alles gemacht. Sowohl pädagogisch als auch organisatorisch sind wir für das neue Schuljahr gewappnet.
Und so reisten am Sonntag die Semis der Klassenstufen 10, 11 und 12 an, während am Montag die 16 Neuner:innen hinzukamen. Nachdem sich diese in ihren neuen Zimmern eingerichtet haben, mit ihren neuen Klassenkamerad:innen durch ihr neues Heim, das nichts weniger als das ehemalige Zisterzienserkloster ist, geschlendert sind, wurden sie in einem Festgottesdienst von Pfarrerin Eva Karmrodt in die Gemeinschaft des Evangelischen Seminars eingeführt. Darauf folgte die Aufnahme der neuen Semis vom Ephorus des Seminars, Gerhard Keitel, in der die Herausforderungen aber auch die Chancen des Lebens und Lernens an einer Schule mit Internat klar gemacht wurden. Mit einem guten Gefühl aber auch etwas Traurigkeit verabschiedeten schließlich die Eltern ihre Kinder, die nun bis zum nächsten Heimfahrerwochenende in zwei Wochen Zeit haben, ihr neues Leben kennenzulernen.
Wir wünschen uns allen einen guten Start ins neue Schuljahr und Gottes Segen.
Schöne Ferien!
Schöne Ferien!
Wir wünschen euch allen sonnige und erholsame Ferientage!
Wir freuen uns auf euch im September!
Klostertag
Ora et labora - Klostertag am Seminar
Ora et labora: 24 Stunden leben wie die Mönche. Auch in diesem Jahr fand wieder unser Klostertag statt. Am 21. und 22. Juli zogen wir als Seminargemeinschaft weiße Kutten über unsere Alltagskleidung und verbrachten einen ganzen Tag in der Tradition der Zisterziensermönche.
Wir haben gemeinsam geschwiegen, gegessen und gebetet. In den Zeiten dazwischen konnten die Schüler:innen ihre Talente in Projektgruppen entdecken und wurden unter professioneller Anleitung zu Expert:innen in Sachen Töpfern, Imkern, Flechten, Steinbearbeitung, Kräuterkunde und Kochen.
Ein wunderbarer Tag, der zu unserer Schule gehört und sie mitprägt.