Planspiel UN-Sicherheitsrat


Kurz mal die Welt retten?

Im Rahmen der „Politischen Tage“ veranstaltete ein Team der LpB am Samstag 11. Januar ein Planspiel im Evangelischen Seminar. In der Simulation einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats versuchten die Schülerinnen und Schüler der Kursstufe eine Resolution zu verabschieden, die eine Lösung des Nahost-Konflikts voranbringen sollte.

Erbittert wurde um einzelne Worte und Nuancierungen in der Formulierung gefeilscht und man konnte den Frust der Diplomaten gelegentlich mit Händen greifen. Am Ende wurde weder die Anerkennung Palästinas als Vollmitglied in die UNO, noch das „Selbstverteidigungsrecht Israels“ in der Resolution erwähnt. Insofern spiegelte das Planspiel die reale Situation wieder.

Mission „Weltrettung“ also gescheitert? Für den Moment vielleicht.

Was aber bleibt, ist die Erfahrung, dass vermeintlich einfache Antworten, die uns Populisten anbieten, meist nicht geeignet sind, komplexe Probleme nachhaltig zu lösen. Lebendige Demokratie bedeutet eben ein ständiges Ringen um Kompromisse, die einen gerechten Ausgleich der Interessen beinhalten.


Flüchtling oder Fachkraft?


Flüchtling oder Fachkraft?

Um es gleich vorwegzunehmen. Weder die „Flüchtlingskrise“ noch das Problem des Fachkräftemangels konnte an diesem Abend gelöst werden, als rund 20 Seminaristinnen und Seminaristen im Rahmen der Politik-AG mit Bürgermeister a.D. Andreas Felchle rund um das Thema Migration und Integration diskutierten.

Felchle outete sich als leidenschaftlicher Fan des Grundgesetzes und der Europäischen Integration und stellte die Menschenwürde und ein christlich geprägtes Menschenbild als Maxime seines Handelns als Bürgermeister dar. Gleichwohl habe es auch in Maulbronn Konflikte im Zusammenhang mit der Unterbringung der Flüchtlinge gegeben. Er sehe auch Probleme, wenn Parallelgesellschaften entstehen und folgert daraus, dass eine erfolgreiche Integration immer voraussetzt, dass beide Seiten – die Gesellschaft und die zu integrierenden Menschen – sich bemühen.

Beispielhaft konnten das die Schülerinnen und Schüler an der Migrationsgeschichte ihrer Mitschülerin Anna sehen, die erst vor zwei Jahren aus der Ukraine nach Deutschland kam und von ihren ersten Erfahrungen in Deutschland berichtete, als sie noch kein Deutsch verstand. Das schnelle erlernen der Landessprache sieht sie als wichtigste Voraussetzung für ihre erfolgreiche und schnelle Integration.

Emotional wurde die Diskussion dann gegen Ende, als sich Felchle und auch die diskutierenden Schüler besorgt äußerten angesichts der hohen Zustimmungswerte für rechtsextreme und populistische Parteien.

Für den Initiator des Abends Matthias Leeflang bleibt trotz düsterer Prognosen aber ein positives Fazit: Wenn Jugendliche engagiert über verschiedene politische und gesellschaftliche Themen diskutieren, dann stärkt das die Demokratie. Von Politikverdrossenheit war am Mittwochabend im Großen Hörsaal des Seminars Maulbronn jedenfalls wenig zu spüren.


Katja Mast im Seminar


Katja Mast zu Besuch im Seminar

Nach dem Besuch der Klassen 10 und 11 bei der Bundestagsabgeordneten Katja Mast im deutschen Bundestag in Berlin erfolgte nun der Gegenbesuch. Ausgestattet mit Gesprächsbereitschaft, Interesse an den Belangen der Semis und kleinen Geschenken kam die erste Geschäftsführerin der Bundestagsfraktion der SPD ins Seminar, stand den Fragen der Schüler:innen Rede und Antwort und erreichte sie durch ihre ehrliche und unprätentiöse Art.

Für diesen Besuch sind wir sehr dankbar!