Buß- und Bettag - Ein Bericht
Beim diesjährigen Buß- und Bettag machten wir uns mit Bus und Bahn ins Pädagogisch-Kulturelle Zentrum Freudental auf. Mit an Bord waren die Klassen 9 und 10 sowie die beiden Seminarpfarrpersonen Philipp Häge und Eva Karmrodt. Im PKC wurden wir im freundlichen, hellen Raum der ehemaligen Synagoge mit Jonglageübungen begrüßt, die über den Tag hinweg immer wieder fortgesetzt wurden – eine ungewohnte, aber sehr schöne Abwechslung!
Nach einer Vorstellungsrunde spazierten wir zu einer Führung über den jüdischen Friedhof in Freudental, wo wir uns unterschiedliche Grabsteine anschauen und Fragen zur jüdischen Bestattungspraxis stellen konnten. Dort erhielten wir auch einen groben Überblick über die Geschichte jüdischen Lebens in der Region. Im Anschluss daran wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt. Die einen erhielten eine Führung durch eine kleine Ausstellung mit historischen Schriftstücken aus der Geschichte der jüdischen Menschen Freudentals, während die andere Gruppe selbst aktiv wurde: Gemeinsam mit dem jüdischen Kalligraphie-Künstler Tobias Christ konnten wir hebräische Schriftzeichen mit breiten Federn und tiefschwarzer Tusche zeichnen. Tobias gab uns Tipps für Verschönerungen und Varianten der Buchstaben und zeigte einigen von uns, wie man den eigenen Namen schreibt. Nach dem leckeren Mittagessen tauschten die beiden Gruppen die Orte. Bei einem gemeinsamen Abschluss konnten wir im Kreis sitzend alle offen gebliebenen Fragen zur jüdischen Gegenwartskultur stellen, die uns Tobias auf sehr persönliche und informative Art beantwortete. Zum Abschied gab es natürlich eine weitere Jonglageeinheit und wir machten uns gestärkt mit je einem Stück Marmorkuchen auf der Hand auf den Heimweg nach Maulbronn, den wir traditionellerweise teilweise auf einer Wanderung durch den Maulbronner Wald zurücklegten.